Positive Bilanz bei Neujahrsempfang mit 100 Gästen

„Wir können voller Stolz und Dankbarkeit auf die geleistete Vereinsarbeit zurückblicken. Wie schon im Vorjahr werden wir wieder mit einem Jahresergebnis von über 80.000 € an Zuwendungen, Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Verkaufserlösen abschließen. Darüber hinaus besuchten rund 2.800 Gäste unsere Veranstaltungen. Und unsere wachsende Mitgliederzahl von nunmehr 264 macht uns zu einem der größten Geschichts- und Kunstvereine der Landeshauptstadt Potsdam.“, so fasste der Vorsitzende des Fördervereins des Potsdam-Museums die positive Jahresbilanz des Vereins für 2019 auf dem Neujahrsempfang am 7. Januar 2020 im Potsdam Museum zusammen.
Anlässlich des Empfangs erhielt der Förderverein von der Potsdamer Filialleiterin der BBBank, Ines Schulz eine Spende von 1.450 Euro für die Restaurierung des Gemäldes „Uferlandschaft.  Schilfufer mit auffliegender Stockente“ (1892) von Karl-Hagemeister.

Die größte Aufmerksamkeit und Resonanz erzielte der Verein mit der Zeitzeugenreihe „30 Jahre Friedliche Revolution in Potsdam“. Insgesamt 18 Zeitzeugen teilten ihre Erinnerungen an wichtige Ereignisse des Jahres 1989 mit 930 Gästen an zehn über das Jahr verteilten Veranstaltungen. Moderiert und vorbereitet wurde diese Reihe durch Susanne Fienhold Sheen; finanziell unterstützte das Projekt die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung.
139 Foto- und Potsdam-Freunde haben den Förderverein und das Potsdam Museum 2019 bei der  Erschließung des wertvollen Potsdamer Foto-Schatzes von Werner Taag mit insgesamt 7.610,00 Euro unterstützt. Dazu wurde unter www.potsdam-crowd.de/fotoschatz ein Projekt auf der neuen Potsdam-Crowd-Plattform der Stadtwerke Potsdam eingerichtet. Als Dankeschön für eine finanzielle Unterstützung erhielten die Unterstützer limitierte Postkartensets zu den Themen Verkehr, DDR-Architektur oder Abriss und Wiederaufbau oder eine Eintrittskarte zur exklusiven Vorstellung des Nachlasses im Potsdam Museum, dem der Verein mit zwei sehr gut besuchten Veranstaltungen Rechnung trug.
Mit dem renommierten Rolf-Joseph-Preis wurde das vom Verein unterstütze Projekt zur Recherche und Veröffentlichung jüdischer Orte in Potsdam (www.geschichtsorte.de) durch Schüler des Potsdamer Humboldt-Gymnasiums ausgezeichnet. Die Betreuerinnen Anke Geißler und Ulrike Boni-Jacobi konnten durch die Unterstützung der BBBank Potsdam und der F.C. Flick-Stiftung eine tolle Arbeit leisten.
Mit der jüdischen Geschichte Potsdam befasst sich auch das Buch JOHN GERSMAN. FLÜCHTLING –BEFREIER – BESATZER – WOHLTÄTER, das mit Unterstützung der John-Gersman-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und großzügiger privater Spenden herausgeben wurde. Das reich mit Fotos und Originaldokumenten aus dem Nachlass von John Gersmann (1911 – 2003) ausgestattete Buch von Wolfgang Weißleder beschreibt die spannende Lebensgeschichte des Potsdamers, der als Jude vor den Nationalsozialisten in die USA flüchtete, von dort im Jahre 1945 als ausgebildeter „Ritchie Boy“ als Befreier in seine alte Heimat zurückkehrte, dann aufgrund des Kalten Krieges lange Zeit nicht mehr in das von den Sowjets besetzte Potsdam kommen konnte und sich schließlich nach der Wiedervereinigung finanziell für die Sanierung des Jüdischen Friedhofes in Potsdam und die Erinnerung an die Potsdamer Holocaust-Opfer (darunter viele
Mitglieder seiner Familie) engagierte.
Im zweiten Teil der Ausstellungsreihe „Umkämpfte Wege der Moderne“ wurden 2019 im Potsdam Museum „Geschichten aus Potsdam und Babelsberg 1914–1945“ erzählt. Auch das Kunstschaffen der betreffenden Jahre wurde anhand von Beispielen aus der Museumssammlung ausgestellt. Um dies zu ermöglichen, hatte der Förderverein knapp 10.000 Euro für die Restaurierung ausgewählter Objekte gesammelt. Mit dem Erwerb eines Fotokonvoluts der Potsdamer Fotografin Susanne Müller unterstützte der Verein die erfolgreiche Sonderausstellung „Potsdam unter dem Roten Stern 1945 bis 1994“.
Über 20.000 Euro konnten der Förderverein 2019 bereits für die kommende Sonderausstellung „KARL HAGEMEISTER »…das Licht, das ewig wechselt.« Landschaftsmalerei des deutschen Impressionismus“ sammeln. Neben Günther Jauch, der BBBank und dem Verein „Kulturstadt Potsdam“ unterstützten uns hier über 20 Mitglieder und Freunde des Vereins mit Spenden. Eine neue Form des Sponsorings im Vorfeld einer Ausstellung erprobte der Verein mit der Herausgabe eines limitierten Kunstkalenders mit Werken Karl Hagemeisters.
Bewegung kam auch in die vom Förderverein des Potsdam-Museums und dem Potsdamer Kunstverein angestoßene Diskussion zur Erweiterung des Potsdam Museums um eine Ausstellungsfläche zur Präsentation des musealen Kunstbestandes. “Stadtverordnete haben die Kampagne „Unsere Kunst ans Licht“ aufgegriffen und Anträge zur Prüfung einer Machbarkeit gestellt – das Ende ist noch offen. An diesem Thema werden wir 2020 dranbleiben und planen unsere Kampagne „Unsere Kunst ans Licht auszuweiten“, so Markus Wicke zu den Plänen für das Jahr 2020.