GRENZSTADT POTSDAM in der PotsdamHistoryApp

Aus Anlass des 35. Jahrestages des Falls der Berliner Mauer hat der Förderverein des Potsdam-Museums in Kooperation mit dem Potsdam Museum im November 2024 ein neues Projekt in der PotsdamHistory App veröffentlicht. Unter dem Titel „Grenzstadt Potsdam“ werden 29 Fotos von 23 Stationen der Grenze zwischen Potsdam und dem damaligen Westberlin gezeigt und genau verortet. Schwerpunkt der Fotos sind die ehemaligen Grenzanlagen im Stadtteil Babelsberg. 

Die Aufnahmen des Berliner Fotografen Matthias Kupfernagel werden durch historisches Kartenmaterial des DDR-Grenztruppenregiments 44 und Texten von Hannes Wittenberg mit Informationen zu den jeweiligen Standorten ergänzt. Wichtige Stationen sind die Exklave Klein-Glienicke, der Grenzbahnhof Griebnitzsee und Situationen an der Stubenrauchstraße und der Westberliner Enklave Steinstücken.

Das Projekt wurde durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur aus Spendenmitteln der Erbengemeinschaft Heimpel gefördert.

Zum Hintergrund der Entstehung der Fotodokumentation:

Noch im Dezember 1989 ergab sich nach längeren Verhandlungen mit den ehemaligen Grenztruppen der DDR für den Berliner Fotografen Mathias Kupfernagel die Möglichkeit, die noch weitestgehend intakten Grenzanlagen mit all ihren Facetten der Trennung von Ost und West vor ihrem Abriss zu fotografieren. Die Dokumentation wurde 2023 vom Fotografen durch Vermittlung des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V. an das Potsdam Museum geschenkt. Die Schenkung umfasst bis auf wenige Ausnahmen die gesamte Mauerlänge von 156 km, die in der App gezeigten Aufnahmen beschränken sich nur auf einen kleinen Teil des Grenzgebietes zwischen Potsdam und dem heutigen Berliner Stadtbezirk Steglitz-Zehlendorf.

Foto: Matthias Kupfernagel, Sammlung Potsdam Museum

Matthias Kupfernagel, geboren 1948 in Pfaffendorf (Sächsische Schweiz), studierte Technische Kybernetik an der TU Dresden und später Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Als Bühnenbildner und Fotograf arbeitete er hauptsächlich freischaffend, zur Zeit des Mauerfalls am Berliner Ensemble, später u.a. in München, Schwerin, Toronto, Weimar und Chemnitz. Seine Fotografien waren bereits in u.a. Berlin, Greifswald und Dresden ausgestellt. Er lebt und arbeitet heute in Berlin und im Havelland.