Restaurierungsobjekte suchen Spender: Vorbereitung für Ausstellung zum Alten Markt

Zur Vorbereitung der Ausstellung „Platz für Neues? Visionen für den Alten Markt 1945–2025“ (16.05.2026 – 25.10.2026 Potsdam Museum) sollen eine Reihe von historischen Sammlungsobjekten in einen ausstellungsfähigen Zustand versetzt werden.

Wir würden uns freuen, wenn Sie für eines oder mehrere Objekte spenden würden. Wir freuen uns auch natürlich auch über Teilbeträge.

Spendenkonto:

Förderverein des Potsdam-Museums e.V. 
Mittelbrandenburgische Sparkasse
IBAN: DE 3016 0500 0035 0301 6596
BIC: WELADED1PMB
Verwendungszweck: Restaurierung Alter Markt (ggf. Nr. Wunschobjekt) / Adresse des Spenders für Spendenbescheinigung

oder spenden per Paypal:

SPENDENOBJEKTE

Objekt 1 (AT-2024-9)

Architektenkollektiv Hermann VEB Hochbauprojektierung Brandenburg, Zentrum Potsdam, 1960, Zeichenstift auf Hartfaser, 200 x 105 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

Zwischen 1952 und 1976 veranstaltete der Rat der Stadt Potsdam sieben Wettbewerbe für die Gestaltung des Alten Marktes. Die Unterlagen der Wettbewerbe sind heute nur zum Teil erhalten. Das Potsdam Museum verwahrt die Pläne und Modelle des 1. und 2. Preisträgers aus dem V. Zentrumswettbewerb „Wir bauen ein sozialistisches Potsdam – Potsdam wird schöner denn je“ im Jahr 1960. Den ersten Platz belegte ein Architektenkollektiv um Gerhard Herrmann vom VEB Hochbauprojektierung Brandenburg. Dieser großformatige, auf Hartfaser gezeichnete Plan zeigt unter dem Titel „Zentrum Potsdam“ die geplante Neubebauung, südlich von der Freundschaftsinsel, nördlich vom Platz der Einheit begrenzt.             

Der Plan benötigt eine Trockenreinigung zur Milderung von Flecken sowie eine Sicherung von Materialablösungen.

Benötigte Spende (380 €) eingegangen, vielen Dank!

Objekt 2 (AT-2024-4)         

Architektenkollektiv Hermann VEB Hochbauprojektierung Brandenburg, Karl-Liebknecht-Platz, 1960, Zeichenstift auf Pappe, 40 x 150 cm, Foto: Digitalisierungslabor der FH Potsdam

Der Aufriss ist Teil der Bewerbung des Architektenkollektivs um Gerhard Hermann, das 1960 den 1. Platz im V. Zentrumswettbewerb belegte. Die Zeichnung zeigt die Wohnbebauung Zentrum-Süd über den Karl-Liebknecht-Platz (ehem. Alter Markt) mit Ufercafé, Nikolaikirche, Rathaus und Stadthalle bis zum Hotelhochhaus. Mittelpunkt des Zentrums ist der geplante Platz mit einer Kolossalstatue des bekannten Sozialisten. Größe, Gestaltung und Standort des Denkmals änderten sich im Laufe der Zeit. Hier befindet es sich vor der Stadthalle (auf dem Gelände des neu errichteten Block III westlich der Nikolaikirche); 1983 schließlich wurde es in vollkommen anderer Form durch Theo Balden an der Wilhelm-Külz-Straße (Breite Straße) errichtet.

Die Zeichnung muss zur Milderung von Flecken trockengereinigt und Materialablösungen gesichert werden.

Benötigte Spendensumme: € 230,00

Objekt 3 (AT-2024-8)

Architektenkollektiv Hermann VEB Hochbauprojektierung Brandenburg, Karl-Liebknecht-Platz / Friedrich-Ebert-Straße, 1960, Zeichenstift auf Pappe, 60 x 200 cm, Foto: Digitalisierungslabor der FH Potsdam

Jede für den Zentrumswettbewerb eingereichte Bewerbung bestand aus einer schriftlichen Dokumentation, einem Modell, einem großformatigen Lageplan und mehreren Detailzeichnungen. Dieser Aufriss zeigt ergänzend zur Ansicht des Karl-Liebknecht-Platzes von Süden (Inv.-Nr. AT-2024-4) im oberen Register die östliche Seite der Friedrich-Ebert-Straße bis zum Platz der Einheit mit Hotel, Kopfbau des Marstalls, Zweckbau (später dort: Haus der Wasserwirtschaft) sowie Alt- und Neubauten. Im unteren Register ist die Friedrich-Ebert-Straße vom Platz der Einheit aus über die Hauptpost und den Kanal bis zum Karl-Liebknecht-Platz von Westen mit Alt- und geplanten Neubauten dargestellt.     

Die Zeichnung muss zur Milderung von Flecken trockengereinigt, gelöste Bereiche müssen fixiert und einige kleine Löcher geschlossen werden.

Benötigte Spendensumme: € 279,65

Objekt 4 (AT-2024-10)

Architektenkollektiv Sepp Weber, Wettbewerbseinreichung „Zentrum Potsdam“, 1960, Zeichenstift, Wasserfarbe und Collage auf Hartfaser, 180 x 100 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

„Das Zentrum Potsdams muss also dort liegen, wo sich an der Havel die Altstadt mit der Babelsberger Arbeiterstadt berührt“, heißt es in der Bewerbung des Architektenkollektivs um Sepp Weber. Der Entwurf belegte den 2. Platz des V. Zentrumswettbewerbs. Links der Langen Brücke verortet Webers Team einen Hotelneubau mit Reisebüro und Blumengeschäft. Die Alte Fahrt wird ebenso wie in Hermanns Plänen von einer Reihe öffentlicher Gebäude gesäumt. Hier ist die Hochschulbibliothek Teil des Komplexes und verbirgt den Blick der von der Brücke kommenden Besuchenden auf den Alten Markt mit Nikolaikirche, Altem Rathaus und einem geplanten Ausstellungsgebäude mit Café.          

Der Plan benötigt eine Trockenreinigung zur Milderung von Flecken sowie die Sicherung von Materialablösungen.

Benötigte Spendensumme: € 285,00

Objekt 5 (AT-2024-1) 

Architektenkollektiv Sepp Weber, Ansicht Karl-Liebknecht-Platz, 1960, Feder und Wasserfarben auf Pappe, 50 x 90 cm, Foto: Digitalisierungslabor der FH Potsdam         

Modern und locker-leicht mutet die Ansicht des neuen Potsdam von der Langen Brücke an. Auf dem Gelände des kurz zuvor abgerissenen Stadtschlosses erhebt sich ein Gebäudekomplex aus Stadthalle, Hochschulbibliothek, Lichtspieltheater („Cine“) und Gaststätte. Farbige Akzente verleihen dem blauen Band der Havel, Spaziergängern, Automobilen und Sonnenschirmen eine sommerliche Atmosphäre. Auf einem Plateau am Brückenkopf erhebt sich ein Relief mit Karl Liebknecht unter Zeitgenossen, weitere Plastiken säumen den Uferweg entlang der Alten Fahrt. Allein die über den Neubauten aufragenden Kuppeln der Nikolaikirche und des Alten Rathauses lassen erkennen, dass die Stadtansicht Potsdam zeigt.           

Zur Milderung von Flecken muss die Federzeichnung trockengereinigt werden. Die linke untere Ecke muss behutsam aufgebaut und gelöste Bereiche gefestigt werden.

Objekt 6 (AT-2024-6)

 Architektenkollektiv Sepp Weber, Zentrum Potsdam, Zentraler Platz, 1960, Zeichenstift auf Pappe, 50 x 179,50 cm        

Der Aufriss zeigt – parallel zur Projektion des Architektenkollektivs Hermann (Inv.-Nr. AT-2024-4) – das Zentrum Potsdams mit dem hier als „Zentralen Platz“ benannten Stadtraum an der Alten Fahrt. Die Gebäude sind von Südwesten nach Nordosten wie an einer Perlenschnur aufgereiht und reichen von einem Hotelneubau über die Lange Brücke zu Stadthalle, Bibliothek, Kino und Gaststätte und daran anschließender Wohn- und Verwaltungsbebauung bis zur geplanten Packhofbrücke an der später überbauten gleichnamigen Straße im Zentrum-Süd. 

Die Zeichnung muss trockengereinigt werden, um Flecken zu mindern. Einige Ablösungen müssen gesichert werden.                          

Benötigte Spendensumme: € 330,00

Objekt 7 (AK-2024-28)

Hubert Globisch, Aufbauspende für das Alte Rathaus, 1955, Mehrfarbendruck auf Papier und Pappe, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

Das Nationale Aufbauwerk des Bezirks Potsdam gab bei Hubert Globisch (1914–2004) die Gestaltung einer Aufbauspende für das Gebäudeensemble des Alten Rathauses in Auftrag. Die Streifen der Grafik konnten einzeln erworben werden, zusammengesetzt ergaben sie das vollständig sichtbare Motiv. Die Bildunterschrift macht auf die Besonderheit der Architektur und die Geschichte des Rathauses aufmerksam: 

„DAS RATHAUS ZU POTSDAM wurde im Jahr 1753 durch den / Architekten Boumann nach den Plänen des Palazzo Angarano von Paladio [sic!] erbaut. / Durch Zufügung des Kuppelturms wurde es zu einem Werk künstlerischer Eigenart. / Es ersetzte das alte Rathaus, das seit 1721 mit einem hölzernen Turm den Platz einnahm. / Zusammen mit dem Knobelsdorffhaus, das als eines der schönsten Potsdamer Bürgerhäuser / 1750 entstanden war, bildete das neue Rathaus einen Städtebaulichen Anblick von besonderer / Schönheit. Als am 14. April 1945 fast die gesamte Altstadt Potsdams durch anglo-amerikanische / Bomber zerstört wurde, brannten auch die beiden Gebäude und ihre Umgebung aus. / Nach einem Plan aus dem Jahre 1848.“

Die Brandenburgischen Neuesten Nachrichten berichteten ab 1953 über die Initiative des Bundes Deutscher Architekten, die Aufbauarbeiten am Knobelsdorffhaus vorzunehmen. Kurz darauf begannen die Sicherungsarbeiten. 1956 folgten Gerüstarbeiten am Alten Rathaus. Die Arbeiten gingen stockend voran, da immer wieder Gelder, Baumaterial und Arbeitskräfte fehlten und die Prioritäten in der Stadt verschoben wurden. 1959 beschloss die Stadtverordnetenversammlung den Umbau des Alten Rathauses zum Kulturhaus. Die Detailpläne sahen später einen modernen Verbinder anstelle des Windelbandschen Hauses vor. Als Globisch die Aufbauspende gestaltete, standen diese Überlegungen noch nicht im Raum.

Das Objekt benötigt für seine erstmalige Ausstellungspräsentation eine Trockenreinigung zur Milderung von Flecken, einige Ablösungen im Bereich der Papierstreifen müssen gesichert werden

Benötigte Spende (€ 205,00) eingegangen, vielen Dank!

Objekt 8 (78-648-G)

Gerhardt Hadert, Nikolaikirche, 1963, Mischtechnik, 21 x 44,5 cm        

Die Arbeit mit Blick auf Sicherungs- und Baumaßnahmen am Alten Markt stammt aus dem künstlerischen Nachlass von Gerhardt Hadert (1901–1977), der 1977 für die Galerie Sozialistische Kunst am Bezirksmuseum Potsdam erworben wurde. Das unten mittig signierte Blatt zeigt links die Nikolaikirche vor der Sanierung des Portals und des Obelisken. In der Straße zum Alten Markt sind Wohnhäuser zu erkennen, die zum Teil bereits 1961 bezugsfertig waren. Das Alte Rathaus ist vollständig eingerüstet; durch die Baulücke zum Knobelsdorffhaus leuchten weiß die Neubauten in Zentrum-Süd, während an der Alten Fahrt noch alte Bausubstanz erkennbar ist. Der Alte (begrünte) Markt ist mit Menschen, Bauwagen und einem grasenden Arbeitspferd bevölkert. Auch diese Zeichnung wurde bislang noch in keiner Ausstellung gezeigt.      

Die Arbeit in Mischtechnik benötigt eine Trockenreinigung sowie Fehlstellenergänzung und Retusche. Das Papier muss vom holzhaltigen Träger gelöst und neu gesichert werden. 

Benötigte Spendensumme: € 240,98

Davon bereits gespendet: 5,00 € (2 %)

Objekt 9 (77-14-K1)

Otto Heinrich, Rummel vor der zerstörten Nikolaikirche in Potsdam, 1951, Aquarell auf Karton, 53 x 75 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

Otto Heinrich (1891–1967) zog 1920 von Berlin nach Potsdam und machte seine neue Wahlheimat wie kaum ein anderer Künstler zu seinem Hauptmotiv. Mit leuchtenden Farben und lockerer Pinselführung fing er die unterschiedlichen Jahreszeiten Am Kanal, auf den Straßen und Plätzen der ehemaligen Residenzstadt ein. Beschwingt flanierende Menschen verleihen seinen Szenen eine heitere Lebendigkeit – selbst nach 1945 fand er nach einer kurzen Phase erdiger und grauer Töne zurück zu seiner bunten Vorkriegspalette. Das „neue“ Potsdam wurde jedoch nie sein Motiv.

In diesem Aquarell mit einem Blick von Westen auf einen Jahrmarkt an der Nikolaikirche zeigt Heinrich Hoffnung inmitten von Ruinen. Linkerhand ist die Fassade des Eckhauses Am Alten Markt 12 / Kaiserstraße zu erkennen; halb verdeckt von der Kirche das Alte Rathaus und der Obelisk. Viele Familien sind auf dem Weg zum Rummel. Fahnen flattern im Wind, während das kreisende Karussell die Bewegung des Vogelschwarms am Gerüst des Kuppeltambours aufnimmt. Das Blatt ist unten rechts signiert und auf August 1951 datiert.  

Das Aquarell muss trockengereinigt und die vorderseitig angebrachten Klebebänder gelöst werden. Mehrere einlaufende Risse müssen geschlossen und retuschiert werden.

Benötigte Spendensumme: € 279,65

Davon bereits gespendet: 50 € (18%)

Objekt 10 (1316-86-S)         

 

Otto Heinrich, Entwurf für eine Aufbauspende der Märkischen Volkssolidarität, 1947, Mehrfarbendruck, 22,4 x 32,4 cm

Die Märkische Volkssolidarität beauftragte den Potsdamer Künstler Otto Heinrich (1891–1967) mit dem Entwurf einer Aufbauspende für die historische Mitte. Nach einem Aquarell Heinrichs mit dem Blick auf den Lustgarten und die Ruine des Stadtschlosses über die zerstörte Havelkolonnade wurde eine Druckgrafik angefertigt, die für einen (heute leider unbekannten) Betrag von der Bevölkerung erworben werden konnte. Der daraus erwachsene Gewinn kam dem Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zugute. Das Blatt gelangte in den 1980er Jahren aus Privatbesitz ans Potsdam Museum und wurde bislang noch nicht in einer Ausstellung gezeigt. 

Die Grafik muss trockengereinigt und die auffälligen Stockflecken müssen ebenso wie die Bleistiftaufschrift entfernt und bestandsgefährdende Risse müssen geschlossen werden.

Benötigte Spende (195 €) eingegangen, vielen Dank!

Objekt 11 (BK-2024-38)

Otto Heinrich, Trümmerfrauen (Alter Markt), 1946/53, Aquarell über Grafit, 37,7 x 51,3 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

Mit nur wenigen Strichen und ausgewählten Farbakzenten legte Otto Heinrich (1891–1967) die Zeichnung einer Szene an, wie sie jahrelang auf dem Alten Markt und an anderen Orten zu sehen war: Die körperlich und seelisch belastende Arbeit der Trümmerbeseitigung. Sie wurde bekanntlich vorrangig von Frauen geleistet. Im Vordergrund sind mehrere Personen damit beschäftigt, Steine zurecht zu klopfen für die weitere Verwendung. Vom rechten Bildrand her haben Menschen eine Kette gebildet, um die nächsten Steine zur Bearbeitung nach vorne zu reichen. Schemenhaft sind im Hintergrund weitere Arbeitende angedeutet, dahinter, mit nur dünnem Grafitstift angedeutet, Gebäudeumrisse. Heinrich hat das Blatt zunächst mit „1946“ datiert und es 1953 erneut in die Hand genommen. Darauf verweist eine Notiz auf der Bildrückseite.

Das Blatt muss trockengereinigt werden, Fehlstellen müssen ergänzt und retuschiert werden.

Benötigte Spendensumme: € 195,00

Objekt 12 (81-1050-K3)

Egon von Kameke, Blick auf das zerstörte Alte Rathaus durch Ruinen in der Straße Am Alten Markt/Brauerstraße, 1945, Grafit und schwarze Kreide, 38,5 x 29,8 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

Egon von Kameke (1881–1955) war einer von sechs Künstlern, die im Sommer 1945 den Auftrag vom Magistrat der Stadt Potsdam erhielten, die Zerstörungen in der Stadt künstlerisch festzuhalten. Etwa 100 Zeichnungen befinden sich in der Sammlung des Potsdam Museums mit dem Schwerpunkt Alter Markt und Umgebung. Dieses Blatt zeigt den Blick auf das zerstörte Alte Rathaus durch die Ruinen in der Straße Am Alten Markt und in der Brauerstraße. Bis zu Beginn der 1950er Jahre waren die zerstörten Wohnhäuser beseitigt und machten einer neuen Bebauung als Zentrum-Süd Platz. Die Zeichnung gelangte über den Rat der Stadt Potsdam, Abt. Aufbau in den Bestand des Potsdam Museums. Sie war nicht Teil der Ausstellung „Ruinen mahnen“ aus dem Jahr 1985 und wird in der Ausstellung zum Alten Markt erstmals präsentiert.    

Die Zeichnung muss zunächst trockengereinigt und dann mit Kapillarvlies auf Schiefer-Ebene nassbehandelt werden, um die massiven Lichtschäden zu lindern.

Benötigte Spendensumme: € 279,65

Davon bereits gespendet: 100,00€ (36 %)

Objekt 13 (76-50-G)

Herbert Wohlert, Potsdam wird schöner, um 1962, Holzschnitt, 41 x 50 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

Der aus Oberschlesien stammende Künstler Herbert Wohlert (1928–2019) ist mit knapp 80 grafischen Motiven in der Sammlung des Potsdam Museums vertreten. Von Brandenburg an der Havel aus übernahm er in den 1960er Jahren Aufträge für die Anfertigung Potsdamer Stadtansichten, speziell zum Aufbau der Bereiche um den Alten Markt. Hier zeigt er Bauarbeiter mit einem Autodrehkran beim Bewegen von Werkteilen in der Albert-Klink-Straße (seit 1993: Burgstraße). Im Hintergrund ragt die fertiggestellte Kuppel der Nikolaikirche (noch ohne Laterne) hervor. Rechts wird der Bildausschnitt von einem Richtkranz begrenzt, links von einer der Tugenden auf der Attika des Alten Rathauses. Aus kompositorischen Gründen hat der Künstler die Statue um 90° gedreht und ihr kurzerhand Flügel verliehen, so dass nun drei Friedensengel den Luftraum über ebenso vielen Bauarbeitern beherrschen.

Der Titel des Blattes „Potsdam wird schöner“ bezieht sich auf die Wettbewerbskampagne zum Aufbau der Innenstadt „Potsdam schöner denn je“. Eine Reproduktion dieses Holzschnitts illustrierte in der Märkischen Volksstimme vom Oktober 1963 unter der Rubrik „Du und die Kunst“ einen Beitrag zum Wohnungsbau. Unterhalb der Grafik befand sich die Information: „Aufbau der Potsdamer Innenstadt. Graphik des Potsdamer Künstlers Herbert Wohlert aus der Mappe ‚Potsdam‘, die von der Künstlergenossenschaft des Bezirks zusammengestellt wurde.“                  

Das Blatt muss trockengereinigt, Risse müssen geschlossen und Fehlstellen ergänzt werden.  

Benötigte Spendensumme: € 163,63

Objekt 14 (90-4796-M)

Gerda Ebert, o. T. (Alter Markt, Theaterrohbau), 1990, Öl auf Hartfaser, 79,5 cm x 104,2 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum      

Kurz nachdem der Abriss des Theaterrohbaus auf dem Alten Markt beschlossene Sache war, inspirierte der Moment des temporären Stillstands auf dem Platz die Geltower Künstlerin Gerda Ebert (geb. 1946) zu einem großformatigen Gemälde. Mittels Überblendungen, die an Lyonel Feiningers „prismaistische“ Architekturbilder erinnern, schuf Ebert einen Raum, der Verschiebungen innerhalb von Zeit und menschlichen Bestrebungen offenlegt. Leicht versetzt von der Bildmitte führt ein helles Portal von den Stufen der Alten Fahrt Richtung der in große Ferne gerückten Nikolaikirche. Allein Tympanon, Säulentambour und Kuppel sind erkennbar, nehmen die Farbigkeit des Portals auf und steuern ein helles Blau für den Himmel hinzu. Links sind hinter einem kleineren Portal unterschiedlich große geometrische Formen übereinander angeordnet, farblich abgesetzt in rötlicher, terrakottafarbener Plastizität. Eine doppelte Reihe kleiner quadratischer Öffnungen erinnert an die Ankerlöcher in der Verschalung des Theaterrohbaus, der nach Jahrzehnten von Planungen unerwartet Raum für neue Möglichkeiten schuf. Das Gemälde entstand beim Pleinar 1990 und gelangte über einen Ankauf der Bezirksverwaltungsbehörde Potsdam an das Museum.

2023 schenkte Gerda Ebert dem Potsdam Museum vermittelt über Sabine Braun und den Förderverein des Potsdam-Museums e.V. 20 Gemälde und Zeichnungen aus ihrem Oeuvre seit den 1980er Jahren. Aktuell wird ihr Werk für die Datenbank Private Künstlernachlässe im Land Brandenburg erfasst. Vom 22.11.25–22.02.26 zeigt der Potsdamer Kunstverein e.V. die Doppelausstellung „über Form und Verwandlung“ mit Gerda Ebert und Jörg Limberg (geb. 1955).                        

Die benötigten Maßnahmen umfassen: 

1. Reinigung der Malschicht 

2. punktuelle Retusche 

3. Reinigung, Retusche und Glanzausgleich der Rahmenoberfläche 

4. museumsgerechte Einrahmung 

Benötigte Spendensumme: € 476,00

Davon bereits bezahlt 50,00 (10 %)

Objekt 15 (BK-2023-136)

Wolfram Baumgardt, Begegnung am Alten Markt, 1985, Öl auf Leinwand, 130 x 110 cm, Foto: Arbeitsfoto Potsdam Museum

Der Titel des vor rund vierzig Jahren entstandenen Gemäldes von Wolfram Baumgardt (geb. 1941) führt gekonnt in die Irre. Hier findet keine Begegnung statt, vielmehr queren den Platz Passanten, die sich auf dem schachbrettartig gemusterten Plattenbelag kompositorisch nah sind, jedoch keine weiteren Berührungspunkte haben. Ein junger Mensch kommt den Betrachtenden entgegen, ohne sie wahrzunehmen. Mit entspanntem Blick, die Hände lässig in den Jackentaschen vergraben, kreuzt er unseren Weg Richtung Havel. Im Hintergrund sind das Institut für Lehrerbildung, Nikolaikirche, Obelisk und Altes Rathaus mit dahinterliegender Wohnbebauung zu erkennen. Einige Autos sind hinter der Brunnenanlage geparkt. Eigentlicher Star des Gemäldes und der Grund für den abgelenkten Blick der jungen Person im Bildvordergrund sind jedoch die von einem Band gefassten Kugelleuchten, besser bekannt als „Froschauge“ oder Fußgängerzonenleuchte (FZL), die mittlerweile aus dem Stadtbild verschwunden sind (freundliche Hinweise von Robert Leichsenring). Sie führen aus der oberen rechten Bildhälfte in die Tiefe des Raumes und scheinen den Weg auch daraus hinaus zu weisen. 

2023 schenkte der Potsdamer Künstler Wolfram Baumgardt dem Potsdam Museum ein umfangreiches Konvolut an Gemälden und Zeichnungen. Im vergangenen Jahr veranstaltete der Förderverein des Potsdam-Museums e.V. auf Wunsch des Künstlers einen großzügigen Verkauf von Werken aus seinem Atelier zugunsten des Vereins.                                 

Die benötigten Maßnahmen umfassen: 

  1. Reinigung des Objekts von lockerem Oberflächenschmutz 
  2. Abnahme der verfestigten Schmutzauflage von der Malschicht 
  3. Festigung von Malschichthebungen 
  4. Kittung von Verlusten in der Malschicht 
  5. Retusche der Kittungen 
  6. museumsgerechte Einrahmung 

Benötigte Spendensumme 1.-6.: € 714,00

      7. Anfertigung eines einfachen Profilrahmens für das ungerahmte Gemälde

Benötigte Spendensumme Rahmen: € 595,00

Spendenkonto:

Förderverein des Potsdam-Museums e.V. 
Mittelbrandenburgische Sparkasse
IBAN: DE 3016 0500 0035 0301 6596
BIC: WELADED1PMB
Verwendungszweck: Restaurierung Alter Markt (ggf. Nr. Wunschobjekt) / Adresse des Spenders für Spendenbescheinigung

oder spenden per Paypal: