Historische Arado-Werksfotos für Potsdam Museum erworben

Dem Förderverein des Potsdam-Museums ist im Juli 2020 der Erwerb von drei Original-Fotoabzügen aus der Arado-Bildstelle Babelsberg gelungen, die Gebäude der früheren Zweigstelle der Arado-Flugzeugwerke an der heutigen Friedrich-Engels-Straße zeigen.

Verwaltungsgebäude der Arado-Flugzeugwerke GmbH (um 1940) / Arado-Bildstelle (C) Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Die 1925 in Warnemünde gegründete Arado-Flugzeugwerke GmbH gründete ab 1933 verschiedenen Zweigwerke, darunter in Brandenburg / Havel, Anklam, Wittenberg und Rathenow.

Bereits Ende 1933 hatte man auf Verlangen des nationalsozialistischen Reichsluftfahrtministeriums in Potsdam-Babelsberg ein stillgelegtes Werksgelände für eine weitere Zweigstelle gekauft. Auf diesem Gelände befanden sich noch die 1912 errichteten repräsentativen Fabrikgebäude für das Berliner Traditionsunternehmen Michels & Cie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den führenden Produzenten hochwertiger Seiden- Samt- und Spitzenartikel gehörten. 1926 zog die Schallplatten- und Musikinstrumentenfirma Elektrola auf das Gelände und errichtete weitere Gebäude. In die früheren Verwaltungsgebäude des Elektrola-Geländes wurde 25.06.1936 die zentrale Verwaltungsstelle der Arado-Flugzeugwerke verlegt.

Produktionsgebäude der Arado-Flugzeugwerke GmbH (um 1940) / Arado-Bildstelle (C) Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Das Arado-Werk in Potsdam-Babelsberg wurde wie die Stadt durch den Luftkrieg in Mitleidenschaft gezogen. So waren mindestens zwei Hallen zerstört und sieben weitere beschädigt. Darüber hinaus gab es auch Opfer unter der Belegschaft. Die Produktion wurde am 01.04.1945 eingestellt und das Werk am 01./02.05.1945 von sowjetischen Truppen besetzt.

Verwaltungsgebäude der Arado-Flugzeugwerke GmbH (um 1940) / Arado-Bildstelle (C) Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Unter der Treuhandverwaltung erfolgten von Juni 1945 bis Ende 1948 umfangreiche Demontagen und teilweise fanden auch Abrissarbeiten an Hallen und Gebäuden statt. 1948 gingen die Arado Flugzeugwerke nach der Überführung in Volkseigentum in Liquidation. Heute hat auf dem Gelände die Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft ihren Sitz.

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