Restaurierte Potsdam-Vedute ans Potsdam Museum übergeben
Nach einer aufwändigen Restaurierung konnte dem Potsdam Museum durch seinen Förderverein Anfang März eine großformatige Potsdam-Vedute als Schenkung übergeben werden. Das in einem Auktionshaus erworbene Ölgemälde zeigt die Stadt, wie sie sich dem Spaziergänger im ausgehenden 19. Jahrhundert vom Park Babelsberg aus präsentierte. Standort des Betrachters ist die Anhöhe unterhalb des Flatowturms.

Das großformatige Gemälde nach der Restaurierung (Foto: Oliver Max Wenske).
Entstanden ist das 90 x 110 cm messende Gemälde ganz offensichtlich nach einer um 1840 datierten Lithografie, von der ein Exemplar zum Sammlungsbestand des Potsdam Museum gehört. Museumsdirektorin Jutta Götzmann hat im Vorfeld der Erwerbung gerade auch mit Blick auf die Lithografie positiv für den Ankauf votiert und freut sich über den Neuzugang in der Gemäldesammlung.
Zahlreiche Details des Bildes sind von diesem grafischen Vorbild übernommen, jedoch nicht ganz korrekt von der grafischen Linie in die malerische Fläche übersetzt worden. „Wir vermuten, dass der unbekannte Künstler Potsdam nicht kannte und daher die als Vorlage dienende kleine Lithografie in architektonischen Details uminterpretierte. Auch wurde ein Segelboot durch ein Dampfschiff ersetzt, welches die Entstehungszeit des Gemäldes um 1890 vermuten lässt“, so der Museumskonservator und Restaurator Oliver Max Wenske, der das Gemälde wieder in einen ausstellungsfähigen Zustand versetzte.

Der Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung (Foto: Oliver Max Wenske)
„Wahrscheinlich nutzte der Künstler eine altkolorierte Fassung der Lithografie als Vorlage, da die Malerei in ihrer intensiven Farbigkeit typisch für biedermeierliche Kolorierungen in Aquarell ist. Das durch eine aufwändige Restaurierung sichtbar gemachte Gemälde verbarg sich unter einem stark gegilbten Firnis sowie einer Vielzahl alter Übermalungen. Die Entfernung einer alten Kittung erbrachte nebenbei noch die Erkenntnis, dass das Gemälde über zwei darunterliegenden Malschichten ausgeführt wurde“, so Wenske.
Unterstützt haben diese Kampagne mit einer Spende:
- Maike Dencker, Potsdam
- Johannes Heinen, Potsdam
- Kerstin Walter, Potsdam
- Familie Freitag, Potsdam
- Maria Schultz, Potsdam
- sowie 22 weitere private Spenderinnen und Spender, die ungenannt bleiben möchten