
Stadtverordnetenporträt (19. Jh., Maler unbekannt) © Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte
Der Vorsitzende des Fördervereins des Potsdam-Museums, Markus Wicke hat am 13.04.2011 im Beisein des Vorsitzenden der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, Peter Schüler, einen Neuerwerb des Vereins für die Sammlung des Potsdam-Museums vorgestellt. Bei dem im Plenarsaal des Potsdamer Rathauses vorgestellten Kunstwerk handelt es sich um das Porträt eines Stadtverordnetenvorstehers aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Bild wurde aus Mitgliedsbeiträgen des Vereins finanziert.
„Diese Schenkung möchte wir auch als Geste des Dankes für die bisherige Unterstützung der Potsdamer Stadtverordneten für das Potsdam-Museum verstanden wissen“, betonte Vereinschef Markus Wicke, der den jüngsten Beschluss zusätzlicher Mittel für das Potsdam-Museum in Höhe von 100.000 Euro positiv hervorhob. Der Verein hatte sich in einem offenen Brief für die dringend notwendigen Finanzen zur Planung und Ausstattung der ersten beiden Ausstellungen im neuen Museumsstandort am Alten Markt ausgesprochen.
Im Verlauf des Pressegespräches gab Markus Wicke weitere Informationen zum angekauften Kunstwerk. Nach ersten Recherchen handelt es sich bei dem namentlich noch unbekannten Mann mit der erkennbaren Potsdamer Stadtverordnetenkette um einen Stadtverordnetenvorsteher – vergleichbar mit dem heutigen Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung. Darauf weist zum einen der üblicherweise nicht zu einer normalen Stadtverordnetenkette gehörende Steg über der Medaille hin, zum anderen die Auszeichnung, die der Abgebildete trägt: Es handelt sich dabei um den Preußischen Roten Adler Orden 3. oder 4. Klasse, wie er im 19. Jahrhundert verliehen wurde.
Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich bei dem Abgebildeten um einen Stadtverordnetenvorsteher handelt, ist ein Foto aus den „Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams“ aus dem Jahre 1909. Dort ist die 1847 eingerichtete Aula im Alten Rathaus abgebildet: Im Rathaus tagten die Stadtverordneten bereits ab 1817 für 100 Jahre. Auf dem Foto ist ein bisher als verschollen geglaubtes Gemälde zu sehen, das dem Motiv des Gemäldes stark ähnelt. „Wir gehen im Moment davon aus, dass es sich bei dem ankauften Gemälde damit um ein Stück der Originalausstattung des Alten Rathauses im 19. Jahrhundert handeln könnte, näheres muss die Untersuchung des Bildes durch die Experten des Museums zeigen“, so Wicke abschließend.