Ende Oktober 2016 erhielt das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte über die Vermittlung des Fördervereins des Potsdam-Museums e.V. eine wertvolle Schenkung aus Privatbesitz. Aus der Familie Pietschker, dessen bekanntester Vertreter der Flugpionier Werner Alfred Pietschker (1887–1911) war, gelangten zwei Teller der Königlich Preußischen Porzellanmanufaktur und ein Silberbecher aus dem „Dreikaiserjahr“ ans Haus. 1888 verstarb Wilhelm I. fast einundneunzigjährig in Berlin. Sein Sohn, Kaiser Friedrich III., folgte ihm wenige Monate später nach nur knapp dreimonatiger Amtszeit. Wilhelm II. bestieg kurz darauf als letzter deutscher Kaiser den Thron. Der Becher war ein Taufgeschenk an einen Bruder Werner Alfred Pietschkers.
Der aus Potsdam-Bornstedt gebürtige Pilot ist mit mehrfachen Flugrekorden in die Geschichte der Luftfahrt eingegangen. Im Oktober 1911 flog er bei der Herbstflugwoche in Berlin-Johannisthal einen Dauerrekord von 2 Std. 19 min. und einen Höhenrekord von 730 m. Einen Monat später umrundete er Berlin in der Luft. Während eines Probeflugs mit einem selbst gebauten Eindecker verunglückte Pietschker im November 1911 tödlich. Der Propeller der Unglücksmaschine sowie mehrere Dokumente und ein Fotoalbum aus dem Familienbesitz befinden sich in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums.
Unbekannter Hersteller
Dreikaiserbecher, 1888,
Silber, H: 8,5 cm, ø 6,8 cm,
Inv.-Nr. AK-2016-415
Königliche Porzellanmanufaktur Berlin,
2 Teller mit preußischem Adler, nach 1870
Porzellan, ø 21,2 cm
Inv.-Nr. AK-2016-414
Fotos: Michael Lüder