Förderverein des Potsdam Museums zieht positive Jahresbilanz und stellt Projekte für 2021 vor
„Mit über 41.000 Euro Einnahmen und wertvollen Neuerwerbungen haben wir trotz negativer Rahmenbedingungen auch 2020 ein sehr gutes Vereinsergebnis erzielt“, so die Jahresbilanz des Vorsitzenden Markus Wicke. „Der Höhepunkt war sicher die Förderung der Sonderausstellung zu Leben und Werk von Karl Hagemeister, die – trotz Unterbrechung – mit über 19.000 Gästen als erfolgreichste Schau des Potsdam Museums seit dem Umzug ins Alte Rathaus gelten kann“, so Wicke weiter. Der Förderverein des Potsdam Museums hatte diese Ausstellung seit 2016 mit über 40.000 Euro unterstützt, die durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Museumsshop-Einnahmen finanziert wurden.

Karl Hagemeister: Uferlandschaft [Schilfufer], 1900 Öl auf Leinwand, 71 x 116 cm I Potsdam Museum, Forum für Kunst und Geschichte
Das Geld wurde u.a. für die Restaurierung und Neurahmung von Gemälden, Pastellen und Zeichnungen sowie für eine audiovisuelle Performance des Künstlerkollektivs XENORAMA verwendet. Dabei wurden der Verein durch private Spenden sowie von Institutionen wie der BBBank Potsdam und dem Verein Kulturstadt Potsdam e.V. unterstützt.

Fördervereinschef Markus Wicke und Dr. Jutta Götzmann bei der Bildübergabe
Darüber hinaus hat der Verein auch wieder eine Reihe von interessanten Objekten ankaufen und restaurieren lassen können. Am spektakulärsten war sicherlich der Erwerb eines Gemäldes mit der Potsdamer Kellertorbrücke. Das Bild des bekannten Potsdamer Malers Max Koch aus dem Jahr 1917 wurde Ende Januar in der beliebten ZDF-Sendung Bares für Rares an den Wiesbadener Händler David Suppes verkauft. Nach sofortigen Hinweisen aufmerksamer Zuschauer an uns und einer schnellen Verhandlung mit dem Händler, der noch weitere Interessenten aus Potsdam hatte, konnte das Bild für das Potsdam Museum gesichert und mit Hilfe von 41 privaten Spenden angekauft und restauriert werden. Die prominenteste Spenderin ist die schwedische Urenkelin des Künstlers Max Koch, Anna Öhman.

Einer der beiden Manöverpläne von 1765. Sammlung Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte.
Eine aktuelle Neuerwerbung stellen zwei seltene Manöverpläne aus der Zeit Friedrichs des Großen dar. Die dort dargestellten Großmanöver fanden am 26. September 1765 im Potsdamer Umland statt. Der Löwenanteil der Spenden wurde dabei von Mitgliedern des Arbeitskreises Militärgeschichte erbracht.

Fragment einer Skulptur vom Potsdamer Stadtschloss. Fotograf unbekannt (um 1960). Sammlung Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte.
Ein drittes Highlight war der Anlauf von 113 Farbdias, die um das Jahr 1960 in Potsdam entstanden sind; der Fotograf ist unbekannt. Diese Dias sind erst kürzlich digitalisiert und bisher noch nicht der Öffentlichkeit vorgestellt worden
Für das Jahr 2021 plant der Förderverein u.a. die finanzielle Unterstützung einer Sonderausstellung des Potsdam Museums mit Werken des bekannten deutschen Malers Bernhard Heisig.
„Und nicht zuletzt werden wir auch 2021 unsere Stimme in der Öffentlichkeit für eine schnelle und optimale Depotlösung für die Sammlung des Potsdam Museums erheben. Denn leider haben wir am Ende dieses Jahres nicht gerade den Eindruck gewonnen, dass die Interessen des Museums in dieser Frage bei den Entscheidern in der Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam angemessen Gehör finden.“, so Markus Wicke zur aktuellen Situation in Sachen Museumsdepot.
„Umso mehr freuen wir uns über das breite und überparteiliche Engagement unserer Stadtverordneten – sowohl in der Depotfrage als auch in der Frage nach dringend notwendigen Erweiterungsflächen für die ständig wachsende Kunstsammlung. Neben der Möglichkeit eines Anbaus sehen wir hier auch die attraktive Möglichkeit, mit einem weiteren Museumsstandort der städtischen Sammlung das neu entstehende Kreativquartier an der Plantage aufzuwerten. Auch hier erhoffen wir uns 2021 ‚Nägel mit Köpfen‘ und werden den Oberbürgermeister Mike Schubert bei seinem Wort nehmen, der uns vor seiner Wahl noch in Aussicht stellte: ‚Als Oberbürgermeister werde ich darauf dringen, dass sämtliche Möglichkeiten zur Drittmitteleinwerbung genutzt werden, um das Vorhaben einer Erweiterung der Museumsräumlichkeiten zu realisieren.‘ “, so Wicke abschließend.
Pressestimmen:
Museumsverein dringt auf Erweiterung des Hauses, Märkische Allgemeine Zeitung vom 29.12.2020