Vier Gemälde von Otto Heinrich als Geschenk ans Potsdam Museum übergeben

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Otto Heinrich: Jahrmarkt in Potsdam, um 1939, Sammlung Potsdam-Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Museumsdirektorin Dr. Jutta Götzmann hat am 10. Februar 2017 gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Museumsfördervereins Markus Wicke vier Neuerwerbungen für die Kunstsammlung des Potsdam Museums vorgestellt. Es handelt sich dabei um zwei Aquarelle und zwei Ölgemälde des bekannten Potsdamer Malers Otto Heinrich. Die Finanzierung folgte zu 75 Prozent aus Mitteln des Fördervereins, die durch private Spenden eingeworben wurden und zu 25 Prozent aus dem Ankaufetat des Museums. „Der Ankauf der Werke von Otto Heinrich ergänzt unseren großen Sammlungsbestand, den wir gerade für einen Bestandskatalog aufarbeiten“, freut sich die Direktorin.

Bei den beiden zusammen angekauften Ölbildern handelt es sich zum einen um ein großformatiges Gemälde mit dem Titel „Jahrmarkt in Potsdam“ (ohne Jahr, um 1939): Eine Marktszene in der Breiten Straße, Blickrichtung vom Stadtschloss in Richtung Garnisonkirche. Ein zweite Fassung des Gemäldes mit identischem Motiv wurde 1939 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München ausgestellt und von Adolf Hitler angekauft; der Verbleib dieser zweiten Fassung ist unbekannt.

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Otto Heinrich: o.T. (Schlossfreiheit in Berlin), o.J., Sammlung Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Das zweite, kleinere Ölgemälde zeigt einen Blick auf die Schlossfreiheit in Berlin. Beide Gemälde wurden aus Münchner Privatbesitz angekauft und hingen ursprünglich in einem Haushalt im Berliner Westen.

Die zwei gut erhaltenen Aquarelle von Otto Heinrich sind aus dem Jahr 1934 und zeigen beide jeweils eine Potsdamer Straßenszene. Auf beiden Bildern ist eine Trauerbeflaggung zu sehen, die vermutlich den Tod des Reichspräsidenten Hindenburg am 2. August 1934 zum Anlass hatte. Darauf deutet auch die Mischung aus Hakenkreuzfahnen und Reichsflagge (Schwarz-Weiß-Rot) hin. Beide Aquarelle wurden dem Förderverein von einem Potsdamer Antiquar angeboten und stammen aus Berliner Privatbesitz. Eine Straßenszene zeigt den Blick aus der Brandenburger Straße in Richtung der katholischen Kirche St. Peter und Paul. Die andere Szene stellt die frühere Burgstraße mit Blick in Richtung Osten zur Heiliggeistkirche dar.

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Museumsdirektorin Dr. Jutta Götzmann mit dem Vereinsvorsitzenden Markus Wicke bei der Übergabe der beiden Aquarelle von Otto Heinrich aus dem Jahr 1934 (Foto: Susanne Städler).

Otto Heinrich wurde am 23. Januar 1891 in Berlin geboren und starb am 20. Januar 1967 in Potsdam. Ab 1901 nahm er bei Philipp Franck an der Königlichen Kunstschule Unterricht. Nach einer Ausbildung als Theatermaler am Königlichen Theater Berlin wurde er 1910 Schüler in der Landschaftsklasse der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin bei Friedrich Kallmorgen und Ullrich Hübner. 1912 stellte Otto Heinrich zum ersten Mal auf der Großen Berliner Kunstausstellung und im Münchner Glaspalast aus. 1919 wurde er mit dem Rompreis geehrt. Später war er mit seinen Werken u.a. auf der Ausstellung der Preußischen Akademie der Künste (1940) präsent. Besonders oft war er mit insgesamt acht Werken auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten.

Das Potsdam Museum besitzt Otto Heinrichs umfangreichen künstlerischen Nachlass mit über 900 Werken und hat u.a. in den Jahren 2004 und 2007 Ausstellungen mit seinen Werken veranstaltet.