Mit knapp 10.000 Euro hat der Förderverein des Potsdam Museums die Sonderausstellung „Faszinierender Blick. Potsdamer Veduten des 18. und 19. Jahrhunderts“ unterstützt, die vom 1. April bis zum 9. Juli 2017 zu sehen war.

Unbekannter Künstler nach Andreas Ludwig Krüger, Blick auf das Potsdamer Stadtschloss und den Obelisken, um 1795 © Potsdam Museum, Foto: Walter Wawra
Potsdam war und ist aufgrund seiner Schönheit und seines kulturellen Reichtums ein Anziehungspunkt für Künstler und Touristen aus aller Welt. Einen frühen Höhepunkt erreichte das Interesse, Ansichten Potsdams festzuhalten, in der Vedutenmalerei und -grafik des 18. und 19. Jahrhunderts. Das Potsdam Museum verfügt über einen großen Bestand von annähernd 750 Veduten mit Ansichten der Residenzstadt, ihrer Kirchen, Schlösser und Umgebungen. Aus diesem Bestand – ergänzt durch Gemälde, Handzeichnungen und bemaltem Porzellan – wurde die Sonderausstellung entwickelt. Sie enthielt sowohl „Klassiker“ der Potsdam-Veduten als auch bislang nicht publizierte Grafiken, die neue Blicke auf Bekanntes erlauben. Mit dem vielbeschriebenen Drei-Kirchen-Blick und einer konzentrierten Auswahl an Grafiken und Zeichnungen zur Nikolai-, Friedens- und Garnisonkirche sowie zur Französischen Kirche und zur Alexander-Newski-Kirche vom Pfingstberg leistet die Ausstellung auch einen Beitrag zum Themenjahr der Landeshauptstadt Potsdam „Stadt trifft Kirche“.

Dr. Jutta Götzmann, Direktorin des Potsdam Museums. Foto: Potsdam Museum/Anne Vorbeck
„Unsere aktuelle Sonderausstellung bietet den Besuchern einen wunderbaren Überblick über die hohe Qualität unserer grafischen Sammlung und zeigt die reizvolle Potsdamer Stadt- und Kulturlandschaft dieser Zeit“, sagte Jutta Götzmann anlässlich der Eröffnung.
Die Grundlage der Ausstellung bildet ein zweijähriges Forschungs- und Digitalisierungsprojekt, gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Unter dem Thema „Brandenburg im Bild“ soll das Projekt einen nutzerfreundlichen Zugang zum regionalen Ansichtenbestand der Museumsdatenbank „Museum-Digital“ schaffen.
Den Auftakt der Ausstellung bildeten drei Größen der historischen Potsdamer Kunstszene: Andreas Ludwig Krüger, Gustav Friedrich Eduard Freyhoff und Karl Lindemann-Frommel. Ihre Ansichten der Stadt prägen das historische Potsdam-Bild bis heute. Die zweite Ausstellungssektion präsentierte die frühesten Stadtbilder überhaupt. Meistens vom Hof in Auftrag gegeben und für die rasche Verbreitung in der Druckgrafik hergestellt, zeigen sie den Herrschaftsbereich des Regenten. Hierfür lassen sich beispielhaft die Ansichten des Alten Marktes, der dritten Ausstellungssektion, benennen. Das vierte Ausstellungskapitel widmete sich mit Künstlern wie Wilhelm Loeillot und Carl August Haun den Potsdamer Kirchen: Sie dominieren den Horizont des historischen Zentrums weit über ihre tatsächliche Größe hinaus.
Die Ausstellung wurde neben dem Förderverein des Potsdam-Museums e.V. auch von der Berliner Volksbank e.G und vielen privaten Spendern unterstützt. Zur Ausstellung erschien ein Katalog im Verlag Peter Imhof mit 175 Seiten und 128 farbigen Abbildungen. Ein umfangreiches Begleitprogramm bot Vorträge, Themenführungen und Konzerte an.
Presseresonanz:
Einladung zur Zeitreise (Märkische Allgemeine Zeitung v. 31.03.2017)