Potsdamer Schüler/innen erforschten jüdische Orte für Online-Projekt

F.C. Flick Stiftung und die BBBank unterstützten das Projekt mit dem Humboldt-Gymnasium finanziell / Daniel Hope als Schirmherr

Der Förderverein des Potsdam Museums führte im Jahr 2019 mit Unterstützern und Kooperationspartnern ein Projekt zur Recherche und Veröffentlichung jüdischer Orte in Potsdam durch, das im Januar gemeinsam mit Schüler/innen des Potsdamer Humboldt-Gymnasiums startete.

Foto_PK_1_Markus_WickeDie jüdische Geschichte Potsdams ist durch die Residenz- und Architekturgeschichte der Stadt weitestgehend überlagert und bislang nur wenigen Jugendlichen und auch Erwachsenen bekannt. Es fehlte bisher die Bündelung aller bekannten Orte (wie z.B. der Stolpersteine) des einstigen und heutigen jüdischen Lebens in Potsdam durch ein attraktives Vermittlungsformat für Jugendliche von Jugendlichen.

Ein von 13 Schüler/innen des Humboldt-Gymnasiums Potsdams erarbeiteter Stadtplan macht diese Orte nun sichtbar und erfahrbar. Dazu sammelten und recherchierten sie mit ihrer Lehrerin Ulrike Boni-Jacobi und der Judaistin Anke Geißler-Grünberg die bekannten Informationen zur jüdischen Geschichte und veröffentlichten diese in einem Online-Stadtplan.

Der Online-Stadtplan, der im Juni 2019 unter der Domain www.geschichtsorte.de ans Netz ging, wird nach Angaben des Fördervereins stetig um historische Orte Potsdams erweitert werden. „Dabei möchten wir sehr gern mit weiteren Schulen zusammenarbeiten“, so der Vereinsvorsitzende Markus Wicke. Bei dem Online-Stadtplan kooperierte der Verein mit dem Potsdam Museum, dem Verein „Neues Potsdamer Toleranzedikt“, der Stiftung Begegnungsstätte Gollwitz und der Agentur Medienlabor, die die Seite technisch und gestalterisch betreut und die Idee dazu hatte.

DruckFinanziert wurde das Projekt neben Eigenmitteln des Vereins durch die F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit,
Rassismus und Intoleranz und eine Spende der BBBank.

Die BBBank hat den Förderverein schon mehrfach unterstützt, u.a. durch eine Spende für die Restaurierung eines Gemäldes der jüdischen Familie Kann, das heute im Potsdam Museum zu sehen ist. Ein besonderer Bezug ergibt sich durch den Sitz der Potsdamer Filiale der BBBank im ehemaligen Haus der Bankiersfamilie Kann in der Friedrich-Ebert-Str. 113.

Die F.C. Flick Stiftung unterstützte den Förderverein des Potsdam Museums erstmalig.

Für die Schirmherrschaft über das Projekt konnte der bekannte Violonist Daniel Hope gewonnen werden, dessen früherer Vorfahre der erste Potsdamer Rabbiner Michel Hirsch war.