„28/7 Potsdam (Bornim) Hochverehrter Graf! Dank für Ihren gütigen Brief. Meine schwächern Augen erlauben mir keine Beantwortung Ihrer einzelnen Worte. Ich bin vor 54 Jahren aus dem Judentum ausgetreten, trotzdem sind meine Bücher verboten, und ich leide mit meiner Frau – aus dem Hause Kleist – bitterste Not. Sie können mir nicht helfen, selbst wenn Sie wollten … Ich schuldete Ihnen diese Mitteilung, denn wahrscheinlich haben Sie nicht gewußt, daß ich jüdischer Herkunft bin. Verehrungsvoll, Engel.“
Der hier 1938 einen seiner letzten Briefe schreibt, war einst ein vielgelesener Publizist – auch wenn er, als Fremdworthasser, dieses Wort schroff abgelehnt hätte. Er wollte deutsch schreiben, denn er fühlte sich kerndeutsch: „Kriegspapier und Einband Schund, / aber deutsch mit Herz und Mund“, schrieb er seinem Jugendfreund Leo Blau als Widmung in eines seiner (selbst im 1. Weltkrieg vielverkauften) Bücher.




